Sport-Club Freiburg (MAGE SOLAR Stadion)
Nach dem recht kurzen Aufenthalt in Karlsruhe setzten wir unsere Reise in südlicher Richtung fort. Das bedeutete aber auch, dass wir weiter die A5 fahren mussten, um nach Freiburg im Breisgau zu kommen. Die Zweite Stadt auf unserer Bundesligareise. Wer die A5 besser kennt, der kennt auch ihre zahlreichen, sogar fast unzählbaren Baustellen. Irgendwo zwischen Karlsruhe und Freiburg erstrecken sich rund 3,6 Kilometer Autobahnbaustelle – habe ich 3,6 km geschrieben? Das Komma auf dem Schild war glaube ich nur Dreck oder ähnliches – ich denke 36km waren gemeint, das kommt hin. Wir kamen auch hin, nach Freiburg und das sichtlich genervt, ein paar Staus und 60 Begrenzungen (auf der Autobahn!) später. Achja, erwähnte ich die vielen PKW Überholverbote in den Baustellen? Aber was soll’s, nach dem Aufschwung Ost ist jetzt halt mal der Westen dran.
Das Heimstadion des 1904 gegründeten SC Freiburg ist das Mage Solar Stadion in der Schwarzwaldstraße im Stadtteil Waldsee der 221.000 Einwohner zählenden Schwarzwaldmetropole Freiburg im Breisgau. War der Satz zu kompliziert? Komplizierter finden wir die vielen Stadion-Umbenennungen. Was mal das Badenova-Stadion war, ist jetzt das Mage Solar Stadion und wer seit Jahren seine Navi-Karten nicht aktualisiert hat, der fährt noch heute zum Dreisamstadion. Wurscht! Oder Kirschtorte! Wir haben das Stadion gefunden und konnten sogar mal kurz rein – nur auf den Rasen durften wir nicht – keine Kickschuhe 😉
Das erste eigene Stadion des SC musste der Verein 1936 aufgeben, da das Gelände für einen Flugplatz benötigt wurde. Zu Höhenflügen hat es der Verein in seiner nun mehr 108 jährigen Vereinsgeschichte jedoch nicht gebracht, so blieb er bisher titellos, aber Erstligist.
Nach der Stadionbesichtigung und einer kurzen Vesper zogen wir weiter in die Innenstadt Freiburgs. Ein ausgeklügeltes System kleiner Kanäle (Bächle) sorgt dort für ein bemerkenswert angenehmes Klima. Wie eine Klimaanlage sorgt der kleine, überirdische Fluss, der es auf eine Gesamtlänge von ca. 15km bringt, für angenehme Temperaturen.
In Freiburg fällt auf, dass sich die Neubauten stark in den alten Baubestand integrieren. Teils gelang dies den Architekten mehr, teils weniger. So stößt man auch mal auf ein wunderschönes Fachwerkhaus, wo zwischendrin plötzlich 70er Jahre Betonklötze hervorragen. Aber selbst diese Bausünden können Freiburg kaum entstellen. Gerne schlendert man durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Die vielen Kaffees laden zum verweilen ein. Diese Zeit fehlte uns jedoch gänzlich und so hasteten wir weiter, um noch fix ein paar Bilder vom Schlossberg aus zu schießen. Wir fuhren hoch zum Dattler, raus aus dem Auto, Terrasse, Kamera, Komposition, Klick und noch ein Klick, Klick, Klick, Klick… dann Ruhe, ein Donnern, Lichter blitzen durch die Wolkendecke, Klick. Auto, Tür zu und schon fing es an… Von einem lauen Sommerregen konnte kaum noch die Rede sein, Noah hätte spätestens jetzt angefangen, die Arche zu bauen.
Wenig später hätten wir diese dann auch fast gebraucht, auf der A5 Richtung Norden. Sintflutartige Regenfälle biblischen Ausmaßes bremsten unsere Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit – selbst die Nebelrückleuchten des Vordermannes verglimmten in der Gischt.