Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten

Herta BSC (Olympiastadion), 1. FC Union Berlin (Stadion an der Alten Försterei)

Für Berlin hatten wir uns vorgenommen die Mauer-App auszuprobieren. Mit der iPhone-Anwendung kann man auf den Spuren der Mauer umherwandern und ein wenig vom gewaltigen Stück Berliner Geschichte erleben.

Zu aller erst fuhren wir jedoch ins Stadion an der Alten Försterei. Der Stadionname klingt irgendwie nicht nach einem Stadion eines Bundesligisten (auch nicht der 2. Liga), jedoch ist dies der offizielle Name und auch irgendwie passend, denn das Stadion liegt gut versteckt im Stadtforst Berlins im Stadtteil Köpenick. Wir fuhren bestimmt 3 mal am Stadion vorbei, bis wir es bemerkten. Einen großen Parkplatz, wie man es zum Beispiel von der Allianz Arena her kannten, suchten wir vergebens. Irgendwie sah das ganze Stadion ziemlich nach Baustelle aus, denn dort wird gerade ein neues Trainingsgelände errichtet. Diese Tatsache erschwerte uns das Fotografieren.

Vom Union-Stadion aus fuhren wir zum Checkpoint Charly, der wohl bekannteste Kontrollposten der Alliierten. Am Checkpoint angekommen starteten wir gleich die Mauer-App und liefen am Ministerium für Finanzen vorbei, über den Potsdammer Platz direkt zum Brandenburger Tor. Unterwegs tankten wir eine ordentliche Dosis Geschichte.

Eine ordentliche Dosis gab es für uns auch am Brandenburger Tor. Zuckerschock inklusive! 6 (Dunkin‘) Donuts und nen Kaffee später kugelten wir zurück zum Auto. Von den vielen Polizisten und Sicherheitsbeamten, denen wir auf dem Hinweg begegneten war auf dem Rückweg nichts mehr zu sehen. Bis jetzt konnten wir aber nicht herausfinden welche Treffen im Regierungsviertel stattgefunden hatten – eigentlich ja auch egal, geht ja schließlich um Fußball.

A propos Fußball, unsere nächste Station: das Olympiastadion. Die Mehrzweckarena ist das Heimstadion Berlins „erster“ Mannschaft, der Hertha BSC, auch wenn sie jetzt in die 2. Liga muss. Die Sonne stand schon tief, ermöglichte uns aber einige Atemberaubende Aufnahmen. Vor dem Stadion probte eine Gruppe Fans bereits die Fan-Gesänge zur Europameisterschaft. Man stimmte sich mit allerlei Alkoholischem bereits auf das kommende Fußball-Großereignis ein.

Das Bier am Olympiastadion setzten wir aus, denn wir wollten ja noch weiter nach Rostock – zumindest ins Hotel. Rostock schauen wir uns dann morgen an. Prost!

Schildbürgerstreiche

FC Energie Cottbus (Stadion der Freundschaft)

Nach einer eher ereignislosen Fahrt suchten wir in Cottbus als erstes das Stadion der Freundschaft auf, wie die Spielstätte des FC Energie Cottbus heißt. Die Ultras sind hier allgegenwärtig. Zumindest machen einige Graffiti auf die fanatischen Fans aufmerksam. Das Stadion ist hübsch gelegen, in der Nähe des Branitzer Parks, der wohl Bekannteste Cottbus‘. Erdacht und geschaffen wurde der Park von Fürst Pückler, dem Namensgeber des gleichnamigen Eises.

Weniger Freude hat man allerdings mit der Beschilderung in Cottbus. Gerade wenn man als Tourist versucht vom Stadion aus in die Altstadt zu kommen oder ins Zentrum. Die Schilder zeigen nicht nur in verschiedene Richtungen, auch die Kilometerangaben schwanken extrem von Schild zu Schild. Da startet man bei 2,5km, kommt nur wenige dutzend Meter weiter an ein Schild, wo die Altstadt mit 1,4km ausgeschildert ist und dann läuft man Kilometer weit nur um dann zu lesen, dass es bis zur Altstadt jetzt noch 1,6km seien (kein Richtungswechsel!). Da liegt die Vermutung nahe, dass es in Cottbus so etwas wie eine Altstadt gar nicht gibt. „Irgendwann werden die Touristen schon aufgeben“. Vielleicht so nach dem Motto: „die Altstadt wäre sicher nett gewesen, doch jetzt haben wir keine Zeit mehr weiter danach zu suchen“. Und in wirklichkeit gibt’s gar keine?!

Wir können euch beruhigen, es gibt sie doch. Einige Ausläufer konnten wir unweit des Goetheparks sehen. Schon überraschend, wenn man plötzlich vor einem kleinen Kopfsteinpflastergässchen mit niedlichen Fachwerkhäusern steht.

Wir hatten dann aber wirklich keine Zeit mehr noch länger in Cottbus umher zu wandern und entschieden uns aus diesem Grund für die Weiterfahrt nach Berlin. Mal sehen, wie dieses Lokalderby ausgeht. Im Fußball steht es nach 14 Begegnungen von Hertha und Energie unentschieden.

Dresden ein Star – der Soli ist da!

SG Dynamo Dresden (Glücksgasstadion)

In Dresden fahren wahrscheinlich alle nur Bus und Bahn, denn die Straßen stadtein- wie stadtauswärts waren morgens überraschend leer. Zu dieser Zeit hatten wir mehr Berufsverkehr erwartet. Gegen 8:30 Uhr in der Früh herrschte in der Stadt keineswegs hektische Betreibssamkeit, wie man es aus anderen Städten kennt. Der Baulärm war aber wie schon in anderen Städten dennoch sehr präsent. Aber was soll’s: keine Staus! Das ist klasse und bringt Dresden ganz weit nach vorn. Nach vorn zogen wir auch die Besichtigung der Altstadt, denn diese lag zufällig genau auf unserem Weg zum Stadion des SG Dynamo Dresden.

Die Arena ist nach ihrem Sponsor, dem Energieversorger Glücksgas benannt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 trug sie ihren alten Namen – Rudolf-Harbig-Stadion. Wusstet ihr, dass Stadien zur WM nicht nach ihren Sponsoren benannt sein dürfen?

Dresden ist eine sehr schöne Stadt, der man nicht sofort anmerkt, dass sie zu Deutschlands Großstädten zählt. Nach der Wende wurde ordentlich investiert und das hat sich auch gelohnt. Die Stadt erstrahlt in alter Blüte. Sicher nicht an allen Stellen, doch der Stadtkern mit seinen vielen Barockbauten ist sehr attraktiv und zieht viele Besucher an. Allerdings handelt es sich bei den Barockbauten um Bauwerke aus der Zeit des Historismus und nicht des Barock.

Bei einem Dresden-Besuch dürfen die Semperoper, die Frauenkirche und der Zwinger auf keinen Fall fehlen. Leider reichte die Zeit, wie auch schon vor 4 Jahren, nicht aus, um alle Sehenswürdigkeiten zu erkunden und vor allem auch von Innen zu bestaunen. Dresden wird uns sicher noch mal einen Wochenendausflug wert sein. Die Stadt läd auf jeden Fall zum verweilen ein.